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Unsere Reise begann am Montag schon recht früh. Nachts um 2:30 Uhr wurden wir vor der Schule mit dem Bus abgeholt, um nach Berlin zu fahren, wo wir am Flughafen erst einmal am falschen Gate standen. Zum Glück haben wir dies aber rechtzeitig gemerkt und es konnte trotz des kurzen Schockmoments und der Frage, ob wir unseren Flieger bekommen, dann am richtigen Gate losgehen. Mit dem Flugzeug ging es zuerst nach Riga und dann weiter nach Helsinki.

 Die Müdigkeit und auch die Aufregung wuchsen, denn wir hatten zwar eine lange Reise hinter uns, die aber in keiner Hinsicht unsere Vorfreude auf die kommende Woche zurückhalten konnte. Jetzt waren es nur noch zwei Stunden Zugfahrt und dann würden wir schon bei unseren Gastfamilien sein. Ein unglaubliches Gefühl, solange auf etwas zu warten und dann ist man plötzlich da! Die Gastfamilien warteten schon auf uns, jedoch wusste fast niemand so genau, wo er oder sie eigentlich hinsollte. Nach kurzer Unsicherheit trauten sich die ersten dann doch zu ihren Gastschülern zu gehen und dann ging es ganz schnell. Ohne viel Verabschiedung fuhren wir alle mit unseren Gastfamilien nach Hause.

Am nächsten Morgen sind wir mit unseren Gastschülern zur Schule gefahren und von da aus zu der Papierfabrik „Storaenso“ in Imatra. Dort durften wir uns einen Vortrag zu der Fabrik und den Visionen von Storaenso anhören. Anschließend gab es noch eine Führung durch die Fabrik, die sehr interessant war. So eine Chance bekommt man schließlich nicht alle Tage und besonders in Deutschland eher selten.

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Mittags fuhren wir zurück zur Schule, wo eine Gruppe finnischer Schülerinnen einen Vortrag über Imatra und ein paar finnische Spezialitäten vorbereitet hatte. Abends haben sich ein paar von uns noch getroffen und unsere Austauschschüler haben uns einige Sehenswürdigkeiten in Imatra gezeigt, wie zum Beispiel die berühmte „Schlucht“ Imatrankoski.

Den nächsten Tag ging es wieder in die Schule und jeder von uns konnte bei seinem/r GastschülerIn am Unterricht teilnehmen. Auch das war eine sehr spannende Erfahrung, weil das finnische Schulsystem dem deutschen in fast keinem Punkt ähnelt. In der Mittagspause haben wir alle zusammen in der Kantine gegessen. Nach Unterrichtsschluss konnten wir nun wählen zwischen Skilanglauf und wandern gehen.

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Zwar lief das Langlaufen nicht bei allen ganz rund, hat aber letztendlich doch sehr viel Spaß gemacht. Nach dieser anstrengenden sportlichen Einheit machten wir uns auf zum Imatra-Spa, wo alle sich gut erholen konnten.

Auch am Donnerstag warteten wieder viele neue Erlebnisse und Erfahrungen auf uns. Unser Tag fing mit dem in Finnland stark verbreiteten „Luciafest“ an, bei dem alljährlich die heilige Lucia mit Gesang durch einen Chor geehrt wird. Es war sehr schön anzuhören und alle waren begeistert. Den restlichen Vormittag verbrachten wir wieder im Unterricht. Nach erneutem Mittagessen in der Kantine hatten wir den Nachmittag frei zur Verfügung. Wir verbrachten den Nachmittag ganz unterschiedlich. Manche von uns besichtigten die Stadt, andere gingen angeln oder noch einmal langlaufen.

Freitag gingen wir ein letztes Mal mit unseren Gastschülern in die Schule. Nach dem frei verfügbaren Nachmittag sind am Abend alle zusammen bowlen gegangen, was sehr viel Spaß gemacht hat. Aber das war noch nicht das Ende des Tages. Ausklingen lassen haben wir den Tag mit einem Lagerfeuer, mitten in einem wunderschönen Stück Wald an einem See. Jeder hatte warme Getränke und Snacks mitgebracht, so dass wir den Abend mit einer tollen Stimmung und vielen netten Gesprächen beenden konnten. 

Den Samstagmorgen nutzte ein Großteil von uns, um nach einer sehr ereignisreichen Woche den nötigen Schlaf nachzuholen, was auch der Grund dafür war, dass die meisten sich erst mittags auf den Weg machten, ihren restlichen Tag zu nutzen. Nachmittags haben wir uns wieder getroffen, um das Fest „pikkujoulut“, ein vorweihnachtliches Fest, zu feiern. Erst sind wir zusammen ins anliegende Schwimmbad mit anschließendem Saunabesuch gegangen, um danach einen Schneeengel bei frischen minus zehn Grad zu kreieren. Als wir uns wieder aufgewärmt hatten, gab es dann auch schon Essen. Selbstgebackene Spezialitäten und noch andere leckere Dinge. Nach dem Essen haben wir finnische und deutsche Weihnachtslieder gesungen oder es zumindest versucht und jeder hatte in seiner Sprache einen kleinen Zungenbrecher vorbereitet, den dann jemand aus der jeweils anderen Sprache versuchen musste nachzusprechen. Am Schluss haben wir dann auch noch ein paar finnische und deutsche Tänze getanzt, was sehr amüsant war, insbesondere für unsere Lehrer.

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So schnell war die Woche dann auch schon wieder vorbei und wir machten uns um 5:00 Uhr morgens mit unseren Gastfamilien auf zu unserem vereinbarten Treffpunkt.

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Als dann der Bus kam, wollte keiner so richtig gehen, was eine sehr schöne, wenn auch emotionale Situation war. Letztendlich mussten wir uns dann doch verabschieden, jedoch nur für ein paar Monate, denn vielleicht im Mai kommen die Finnen schon zu uns nach Deutschland! Per Bus ging es auf dem Rückweg nach Helsinki und mit dem Flieger, diesmal am richtigen Gate, über Riga nach Berlin, wo uns der Bus nach Salzgitter schon erwartete. Alle waren sehr dankbar für diese unglaublich schöne Woche und alles, was wir erleben durften. Niemand von uns möchte diese einzigartige Erfahrung missen. In dem Sinne auch noch ein großes Dankeschön an Herrn Sommer und Frau Gerdesmann, ohne die das gar nicht möglich gewesen wäre.

 

(Bericht von Luca Kusch, 10.1 und Mia Mitrenga, 10.3)