Wenn man an Selbstverteidigung denkt, fallen einem häufig Sportarten wie Karate, Taekwando oder auch das eigens für Frauen entwickelte Wendo ein. Diese setzen vorwiegend auf Schläge, oder auch Tritte, um einen Gegner, häufig in einer Notsituation, möglichst schnell außer Kraft zu setzen. „Die noch weitaus unbekanntere Kampfkunst Wing Chun hat einen anderen Ansatz“, so Kaan Firat – erfahrener Wing Chun-Lehrer zu Gast am GaF. Die Energie des Gegners, die einen in solchen Ausnahmefällen treffe, könne zum eigenen Nutzen effektiv umgewandelt werden. So ginge es in erster Linie darum, die Kraft des Gegners zu neutralisieren, und letztendlich gegen ihn zu verwenden. Die Technik setze somit in erster Linie auf Verteidigung anstatt auf Angriff.
Im Rahmen der Projektwoche zu Gewaltprävention konnten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 einen ersten Einblick in die chinesische Kampfkunst erlangen. In einer vierstündigen Trainingseinheit erprobten sie verschiedenste Abwehrtechniken und nahmen am Ende des Vormittags vor allem gute Anregungen zur Selbstbehauptung mit in die Ferien.
Die Klasse 7.3 mit Klassenlehrerin Christine Langer und Kaan Firat
Das GaF bietet bereits seit Beginn des Schuljahres eine Wing-Chun-AG im Rahmen der teilgebundenen Ganztagsschule für die Jahrgangsstufe 5 und 8 unter Leitung von Kaan Firat an. Firat gehört die in Lebenstedt ansässige Wing-Chun-Schule, die verschiedene Kurse für alle Altersstufen im Programm hat. Er übte Wing Chun mehrere Jahre auf Wettkampfniveau aus, erhielt 2017 den Titel "Senior Master of the Year" in Deutschland und zählt somit zu den bekanntesten Sportlern in diesem Bereich.