Salzgitter, den 16.11.2023
Seit nunmehr 25 Jahren besteht das Austauschprogramm zwischen Schülerinnen und Schülern unserer Schule und der Gymnasialen Oberstufe Imatran yhteislukio in Finnland.
Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen konnte der Austausch vier Jahre lang nicht durchgeführt werden, doch nun war es Anfang November endlich wieder soweit. Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Salzgitter und der Partnerstadt Imatra konnten zehn Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs eine spannende Reise nach Finnland antreten.
Nach 16 Stunden Anreise erwarteten uns die Gastfamilien nachts um vier Uhr vor der Schule. Trotz regen EMail-Kontakts im Vorfeld war die Aufregung auf beiden Seiten groß. Wie würden die Gastfamilien und die Gastgeschwister sein? Würden die Sprachenkenntnisse auf Englisch oder auf Deutsch (einige finnische Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen Deutsch) reichen? Wie würde das Leben in der fremden Familie sein? All diese Fragen beschäftigten die jungen Menschen stark, doch schon auf dem Schulparkplatz wurde klar, dass die ängstlichen Befürchtungen ohne jede Grundlage waren. Es wurde gleich drauflosgequatscht und ab ging es erstmal zum freien Wochenende in die gemütlichen Heime der finnischen Familien.
Am Sonntag trafen sich fast alle Austauschpartnerinnen und -partner und die vier betreuenden Lehrerinnen zu einer ausgedehnten Wanderung am Saimasee mit anschließendem Grillen. Die herrliche Natur und die Gastfreundschaft der Menschen waren überwältigend. Die Schülerinnen und Schüler wollten gar nicht wieder nach Hause.
Am Montag begann dann der Unterricht in Finnlands modernster und größter Holzschule, die nach einer vierjährigen Bauzeit und Kosten von 45 Millionen Euro vor zwei Jahren bezogen worden war. Die erste Überraschung erlebten die deutschen Gäste bereits am Eingang: Schuhe aus! Die Schule ist eine Sockenschule – das hatten sich die Schülerinnen und Schüler in der Planungsphase gewünscht. Die Augen gingen uns über, als wir das Gebäude auf Socken betraten. So eine tolle Schule mit aller modernen technischen Ausstattung und Lichtquellen hatten wir noch nicht gesehen – und werden wir wahrscheinlich in Deutschland auch nicht so oft zu sehen bekommen. Alle Bereiche sind offen und hell gestaltet, die Wände sind aus Glas oder Holz, eine große Mensa ist direkt in den Bereich der Aula integriert, jeder Raum hat andere helle, bequeme Sitzmöbel, im Unterricht sitzt man mal auf Barhockern und mal auf dem Sofa oder dem Sitzsack. Wir konnte erstmal nur staunen!
Nach einer sehr herzlichen Begrüßung durch die Schulleiterin Johanna Ovaska, die perfekt Deutsch spricht, ging es in den Unterricht. Und auch das war eine spannende Erfahrung. Unsere Schülerinnen und Schüler waren zwar aus der 10. Klasse, aber sie konnten ohne Probleme im Unterricht des 11. und 12. Jahrgangs mitmachen. Dies taten sie dann auch fleißig im IB-Zweig, einer Abschlussklasse, die auf Englisch unterrichtet wird, weil sie einen internationalen Abschluss vergleichbar mit dem Abitur anstrebt. Stolz berichteten sie, dass der Unterricht in Finnland einfach für sie sei, weil sie bei uns in Deutschland wohl mehr gefordert werden.
