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Endlich war der große Tag gekommen, auf den die Schülerinnen und Schüler der Lese-AG „Seitenreich“ sich schon so gefreut hatten: die Lesenacht war da!

Pünktlich um 19 Uhr trafen sich alle AG-Mitglieder mit Frau Reinhardt und Frau Unting in der Stadtbibliothek am Rathaus, und ein Abend voller Bücher konnte beginnen.

Bevor es mit dem Lesen losgehen kann, sind an einem solchen Abend natürlich noch ein paar andere Aufgaben zu erledigen: erstmal mussten die Betten in der Jugendbuchabteilung aufgebaut werden, und dabei ist es natürlich wichtig, dass man in der Ecke „schläft“, in der man auch die Bücher findet, die man am meisten mag. Danach gab es zur Stärkung erstmal Pizza für alle – immerhin waren die Mägen noch nicht voller Süßigkeiten, und für die wurde nun eine Grundlage geschaffen.

Und dann ging es los: Die Mitternachtslesung wurde vorbereitet, es gab gemütliche Lesestunden mit spannenden Büchern, die Bücher, die ausgeliehen werden sollten, wurden neben dem eigenen Bett gestapelt. Es wurde gequatscht und gelacht, und obwohl alle im Hellen bereits alle Etagen der Bibliothek erkundet hatten, wurde es auf der Taschenlampenführung, die unsere Bibliothekarin, Vasiliki Treskas, mit den Kindern machte, doch noch mal ganz schön gruslig.

Um Mitternacht trafen wir uns dann in Schlafanzügen und mit Kuscheltieren in der Kinder- und Jugendbuchabteilung zum Vorlesen wieder: alle Schülerinnen und Schüler hatten in kleinen Gruppen kurze Lesungen vorbereitet, und jetzt war es Zeit, alle Gute-Nacht-Geschichten zu hören. Als wir kurz vor ein Uhr morgens mit dem Vorlesen fertig waren, kannten wir viele neue und spannende Bücher, einige wurden nun aber auch erstmal müde – allen voran die beiden Lehrerinnen.

Doch die Lesenacht heißt ja schließlich nicht Lesenacht, weil man möglichst viel schlafen soll. Und so gingen zwar die großen Lichter der Bibliothek um kurz nach eins aus, die Taschenlampen jedoch gingen an, und es wurden noch einige Seiten gelesen. Unser Rekordleser Lance brachte es in vierzehn Stunden Lesenacht sogar auf vier ausgelesene Bücher!

Gegen fünf Uhr morgens war die Nacht vorbei – immerhin wurde es draußen hell und das Licht fiel durch die großen Fenster herein. An Schlaf war also nicht mehr zu denken. Weiter ging es also mit dem Lesen und Spielen, denn die ersten Bäcker öffneten erst um 07 Uhr – es war also Zeit bis zum Frühstück zu überbrücken. Die Müdigkeit verflog durch ein Versteckspiel in der Bibliothek, Toben auf dem Spielplatz und schließlich durch das gemeinsame Frühstück. Bei Orangensaft und belegten Brötchen waren sich alle einig, dass Schlaf manchmal überbewertet wird, und dass man alles aus einer Lesenacht herausholen soll, was geht.

„Wann machen wir das wieder?“, war die meistgestellte Frage am Samstagmorgen. Und die Antwort ist einfach: Die Lese-AG übernachtet natürlich auch im kommenden Schuljahr wieder in der Bibliothek. Wenn du dabei sein möchtest, freuen wir uns sehr darüber!